Einsatz einer Events-App bei EventHorizon 2018 in Berlin, Foto: Michael Clemens Einsatz einer Events-App bei EventHorizon 2018 in Berlin, Foto: Michael Clemens

5 Fragen, um den sinnvollen Einsatz von Event-Apps zu ermitteln

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Event-Apps sind gefragter denn je: Eine groß angelegte Studie des renommierten Eventmanager Blogs zeigt, dass 46% der Befragten angeben, bereits eine Event-/Konferenz-App zu verwenden. Weitere 26% meinten, dass sie überlegen, in naher Zukunft eine Event-App einzusetzen. 91% der Eventveranstalter beurteilen das Thema als relevant.

Event-Apps Faktoren, Grafik: Eventmanagerblog.com
Event-Apps Faktoren, Grafik: Eventmanagerblog.com

Die Top-Faktoren, auf die bei Event-Apps Wert gelegt wird, sind:

  • schnelles und leichtes Setup (79%)
  • Offline Funktionalität (67%)
  • die Integration von Interaktions-Features wie Live-Umfragen, Q&A (62%)
  • Push Notifications (59%)
  • Interaktiver Plan (54%)
  • Check-In der Besucher (51%)
  • Persönliche Nachrichten für Besucher (49%)
  • Möglichkeiten Sponsoren einzubinden (44%)

Widrige Zeiten für Event-Apps

Event-Apps stoßen in der Praxis jedoch immer mehr an ihre Grenzen: Oft beträgt die Download-Rate kaum mehr als 30%, da User heutzutage kaum mehr gewillt sind Apps herunterzuladen und zu installieren. Eine immense Barriere hat zudem Apple eingeführt, um Missbrauch durch Bots oder Spammer zu verhindern: Es werden keine Klon-Apps mehr autorisiert. Das wiederum bedeutet mehr oder weniger das Ende von White Label Event-Apps, in die Inhalte rasch eingefügt, und die bei Bedarf hundert- bzw. gar tausendfach repliziert werden können. Eine Möglichkeit diese Sperre zu umgehen ist, dass die Event-App nicht unter dem Eventnamen, sondern unter dem Namen des Event Providers im Store hochgeladen wird. Und innerhalb dieser Provider-App die event-spezifische App integriert ist. Wesentliche Nachteile liegen jedoch auf der Hand: Die Suche nach der richtigen Event-App innerhalb der Provider-App reduziert die Download-Rate zusätzlich, ebenso gehen dem Veranstalter Branding-Möglichkeiten zu Gunsten des Entwicklers verloren. Und wer will schon „eine von vielen“ Event-Apps neben dem Mitbewerb, der natürlich auch ersichtlich ist, sein?

Im Großen und Ganzen also ungünstige Entwicklungen für „klassische“ Event-Apps – ein Umdenken ist also gefragt und es gilt, innovative Techniken zu integrieren: So kam zum Beispiel im Rahmen der Blockchain Konferenz EventHorizion 2018 eine komplett innovative, web-basierte Event-App, der FLAVE „Navigator“, zum Einsatz, der neben klassischen Elementen wie Chat, Agenda oder Teilnehmer-Vernetzung auch Augmented Reality Elemente mit vorhandenen NFC-Modulen koppelte. Mit mit einer Take-Up Rate von 100% und mehr als 8 Seiten-Besuchen pro User spricht der „Navigator“ deutlich dafür, dass innovative Event-Apps auch heutzutage durchaus erfolgreich performen können.

Wann ist eine Event-App sinnvoll?

Die Entscheidung, eine Event-App im Rahmen einer Veranstaltung einzusetzen, setzt einen wohlüberlegten Entscheidungsprozess voraus – sollte also keinesfalls auf bloßem Bauchgefühl beruhen. Folgende Fragen können als Leitfaden im Entscheidungsprozess dienen:

1. Welchen Nutzen bringt die Event-App?

Maßgeblich ist, dass eine Event-App einen eindeutigen und klar identifizierbaren Nutzen bringt. Ansonsten ist der Einsatz vergebliche Kosten- und Liebesmüh. Zusätzlich muss die Event-App die generellen Ziele des Events abdecken wie z. B.

  • Die Interaktion auf dem Event im Rahmen von Live Frage & Antwort Sessions unterstützen
  • Umfassende Event-Statistiken in Echtzeit liefern
  • Die Präsenz von Sponsoren und Ausstellern erhöhen
  • Die Vernetzung der Teilnehmer untereinander fördern und verbessern
  • CSR Ziele durch Abfallvermeidung unterstützen

2. Erwartet mein Publikum eine Event-App?

Die Download- bzw. Verwendungsrate der Event-App eines vergangenen Events kann Aufschluss darüber geben, ob eine Event-App erwartet wird. Weiters lässt sich beurteilen, welche Inhalte besonders begehrt waren und welche dieses Jahr vernachlässigbar sind. Findet eine Veranstaltung das erste Mal statt, können folgende Fragen dabei helfen, um zu beurteilen, ob der Einsatz einer Event-App sinnvoll ist:

  • Welche Informationen gibt es über die demographischen Daten der Zielgruppe?
  • Besteht ein reges soziales Medieninteresse und aktive Kommunikation? Wie hoch war die Take-up Rate im Rahmen von vergangenen Events?
  • Im Rahmen von E-Mail Kampagnen: wie viele Personen öffnen die Kampagne am Desktop versus Mobiltelefon? Wie liegt diese Öffnungsrate im Vergleich zu anderen Events/Märkten?

3. Container-App oder individuelle Lösung?

Sofern die Event-Vorlaufzeit schon eher knapp bemessen ist, empfiehlt sich die Adaption einer Container-Application. Container-Apps sind generell günstiger und schneller einsatzbereit, während individuelle App-Lösungen naturgemäß mehr Branding-Möglichkeiten bieten. Wenn der Zeitfaktor eine Rolle spielt, empfiehlt es sich in der Regel auf eine web-basierte Lösung zurückzugreifen, als auf eine native App. Aber auch andere Faktoren können für eine web-basierte Lösung sprechen wie z. B. die sinkende Bereitschaft von Besuchern Apps herunterzuladen.

4. Was soll meine Event-App erheben?

Mit Hilfe einer Event-App können unterschiedliche Daten bzw. Statistiken objektiv erhoben werden. Im Rahmen der Entscheidung, welche Daten erhoben werden sollen, sollte v.a. auch berücksichtigt werden, welche Informationen für Partner, Sponsoren und natürlich auch Teilnehmer von besonderem Interesse sind. Diese können sein:

  • Die Adoptions- und Interaktionsrate vor, während und nach der Veranstaltung inklusive der Menge an User-generated Content wie Videos, Fotos, Social Media Meldungen
  • Wie häufig die Inhalte der Sponsoren angeklickt wurden
  • Wie viele (qualitative) Kontakte die Aussteller im Rahmen der Veranstaltung generieren konnten
  • Anzahl an Fragen, Beurteilungen aus Sessions, Umfragen und generelles Feedback

5. Last but not least: Wer soll meine Event-App liefern?

Event-App Hersteller gibt es mittlerweile viele. Neben offensichtlich auf der Hand liegenden Faktoren wie Kosten, State-of-the-Art Technologie oder Kompatibilität der Systeme, sind aber auch Faktoren wie lokale Präsenz, Support oder Empfehlung in der Wahl des Lieferanten entscheidend. Nur 8% der Befragten verlassen sich demnach auf Google-Ergebnisse, während über 26% auf Empfehlungen vertrauen.

Event-Apps Entscheidung Hersteller, Grafik: Eventmanagerblog.com
Event-Apps Entscheidung Hersteller, Grafik: Eventmanagerblog.com

Fazit – und ein Blick in die Event-App Zukunft

Heutzutage gibt es nur mehr wenige (große) Events, die ohne Event-Apps auskommen: Zu sehr sind die Besucher mittlerweile daran gewöhnt, Zeitpläne, Aussteller-Informationen, Speaker-Profile oder ähnliche nützliche Inhalte stets in Echtzeit präsent zu haben und aktiv interagieren zu können.

Neben dem praktischen Hintergrund geht es vielmehr auch darum, Erlebnisse zu kreieren, d.h. verschiedenste Event-Technologien strategisch so einzusetzen, dass Events in den Köpfen (und vor allem Herzen) der Besucher einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen. Moderne Technologien wie Augmented- und Virtual Reality halten deshalb auch Einzug in Event-Apps.

Über den Autor FLAVE

FLAVE wurde von zwei Freunden gegründet, die durch die Veranstaltung von Gaming-Events die Bedürfnisse von Eventveranstaltern sehr gut kennen. Seit 2013 bietet FLAVE flexible Besucher- und Eventlösungen und ist mittlerweile einer der europäischen Marktführer im Bereich NFC- und RFID- Technologie.

Quelle Eventmanager Blog: 131 Event Apps Compared: (Quickly) Choose the Best App for Your Event

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