Covid-19-Teststraße unter dem donauSEGEL beim Austria Center Vienna, Foto: IAKW-AG, Ludwig Schedl Covid-19-Teststraße unter dem donauSEGEL beim Austria Center Vienna, Foto: IAKW-AG, Ludwig Schedl

Covid-19-Pilotprojekt mit 2.000 WU-Studierenden im Austria Center Vienna

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Ein Corona-Abstrich erst kurz vor Veranstaltungsbeginn und das Testergebnis schon innerhalb von 15 Minuten? Was vor wenigen Monaten noch unrealistisch erschien, ist jetzt möglich – dank rasanter Weiterentwicklung bei Schnelltests. Das Austria Center Vienna startet heute als erstes Veranstaltungshaus Europas ein großes Pilotprojekt in Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität Wien: Bei den Einführungsvorlesungen mit insgesamt 2.000 Personen wird heute und morgen ein neues Antigen-Schnelltestverfahren angewendet, die Erfahrungen daraus könnten schon bald der gesamten Veranstaltungsbranche zugutekommen.

Die Kongress- und Veranstaltungsbranche wurde von der Corona-Pandemie besonders hart getroffen – in den vergangenen Monaten wurden allein im Austria Center Vienna rund 50 Veranstaltungen verschoben oder abgesagt. Die direkten Auswirkungen auf den gesamten Kongressstandort Wien sind verheerend, da normalerweise jedes Jahr durch die internationalen Veranstaltungen im Haus eine Bruttowertschöpfung von 400 und 500 Millionen Euro generiert wird.

„Mit dem Schnelltest-Pilotprojekt möchten wir dazu beitragen, dass künftig Veranstaltungen in Wien mit einem höchstmöglichen Sicherheitsstandard stattfinden können. Wir sind den Studierenden der WU sehr dankbar, dass sie uns mit ihrer Teilnahme in diesem wichtigen Vorhaben unterstützen“, sagt Direktorin Susanne Baumann-Söllner.

„Für uns ist es von großer Bedeutung, den Studierenden auch einen face-to-face Einstieg in ihr Universitätsleben zu ermöglichen und dabei gleichzeitig für hohe Sicherheit von unseren Studierenden und Lehrenden zu sorgen. Daher nehmen wir die Möglichkeit dieser Schnelltests gerne wahr“, so WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger.

Testergebnis ohne Labor in nur wenigen Minuten

Bei einer Testung aller Teilnehmer einer Großveranstaltung stellten sich bisher mehrere Herausforderungen. Die größte davon war der Zeitfaktor, da aufgrund der Laboruntersuchungen zumindest einige Stunden zwischen Abstrich- bzw. Gurgellösung-Abgabe und Testergebnis verstreichen. Der österreichische Medizinproduktehändler Alpstar hat nun in Österreich den NADAL® COVID-19 Ag Schnelltest des deutschen Herstellers nal von minden auf den Markt gebracht, welcher bereits nach wenigen Minuten ein klares Ergebnis zeigt. Er zeichnet sich durch hohe Spezifität und Sensitivität aus, ebenfalls entscheidend ist die leichte Anwendbarkeit: Beim Pilotprojekt wird der Rachenabstrich durch den Arbeiter-Samariter-Bund durchgeführt, die weitere Vorgehensweise erfolgt dann ähnlich einem Schwangerschaftstest, wo nach Auftragen einiger Tropfen auf einer Testkassette eine Auswertung per Streifen-Anzeige erfolgt.

Teststraßen für Studierende vor WU-Vorlesungen

Traditionell wird die erste Vorlesung zur Einführung in die Betriebswirtschaftslehre (BWL) von der Wiener Wirtschaftsuniversität im großen Saal A des Austria Center Vienna durchgeführt. „Wir wollen unseren Erstsemestrigen auch heuer, unter Einhaltung strengster Hygieneregeln die Möglichkeit geben, universitäres Flair im Rahmen großer Auftaktveranstaltungen zu erleben“, so Hanappi-Egger. Die Studierenden werden beispielsweise bei der BWL-Einführungsvorlesung auf zwei Termine mit jeweils rund 1.000 Personen aufgeteilt. „Für die schnelle Durchführung der Tests haben wir am überdachten Vorplatz zahlreiche Teststraßen aufgebaut. Nachdem der Abstrich durch medizinisches Fachpersonal genommen wurde, können die Studierenden den Großteil des restlichen Tests in nur wenigen Minuten selbst durchführen und bei Vorweisen des negativen Ergebnisses direkt das Gebäude betreten“, so Baumann-Söllner. Die Testabgabe erfolgt komplett anonym, die Kosten für das Pilotprojekt übernimmt größtenteils das Kongresszentrum, die WU beteiligt sich.

Wichtige Erkenntnisse für Veranstaltungsbranche und Universitäten

Mit dem Pilotprojekt betritt das Austria Center Vienna auch internationales Neuland, dementsprechend gespannt schaut die Branche heute nach Wien. Man verspricht sich praktische Erkenntnisse zu wichtigen Fragen wie grundsätzlicher Organisation, Zeiterfordernis der Teilnehmer und nicht zuletzt der Kosten von Schnelltests bei Großveranstaltungen. „Derzeit spüren wir wieder ein vorsichtiges Hochfahren der Branche, allerdings noch auf sehr regionalem Niveau. Damit mittelfristig wieder internationale Großveranstaltungen in Wien durchgeführt werden können, brauchen Veranstalter großes Vertrauen in die gesetzten Maßnahmen. Kein Hygienekonzept oder Testverfahren kann absolute Sicherheit vor Covid19 bieten. Wir sind aber überzeugt, dass Schnelltests einen großen Schritt bedeuten und sich eventuell schon sehr bald als neuer Standard etablieren. Mit diesem Pilotprojekt wollen wir der Branche neue Möglichkeiten aufzeigen und Veranstalter gezielt unterstützen“, so Baumann-Söllner abschließend. Auch für die universitäre Landschaft sind die Tests und vor allem die Ergebnisse von großer Bedeutung: „Unser Sample mit über 1.000 Studierenden pro Lehrveranstaltung ist so groß, dass wir hier wirklich konkrete Erkenntnisse für die Risikoeinschätzung des universitären Lehrbetriebs vor Ort im nächsten Semester bekommen“, so die WU-Rektorin.

Über die IAKW-AG

Die IAKW-AG (Internationales Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien, Aktiengesellschaft ist verantwortlich für die Erhaltung des Vienna International Centre (VIC) und den Betrieb des Austria Center Vienna. Das Austria Center Vienna ist mit 24 Sälen, 180 Meetingräumen sowie rund 26.000 m² Ausstellungsfläche Österreichs größtes Kongresszentrum und gehört zu den Top-Playern im internationalen Kongresswesen. www.acv.at

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